Trail du Petit Ballon: Rennbericht

Hannes Namberger beim Trail du Petit Ballon © Hannes Namberger

Der Trail du Petit Ballon feierte in diesem Jahr sein 15. Jubiläum und erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Die Streckenführung wurde in den letzten Jahren mehrfach geändert und deutlich technischer gestaltet. 2018 wird erneut die Route aus dem Vorjahr gelaufen, die etwas schwerer, aber auch schöner als die Routen der letzten Jahre ist.  

Namberger siegt im top besetzten Starterfeld

Traditionell gilt dieser französische Frühjahrsklassiker auch als erster Formcheck für einige Topläufer. So stehen neben dem zweifachen ZUT Gewinner Thomas Farbmacher auch der Vorjahressieger Urs Jenzer oder die Salomon Läufer Lukas Sörgel und Martin Schedler an der Startlinie. Gewonnen hat den Saisonauftakt allerdings der Sieger des Zugspitz Supertrail 2017, Hannes Namberger, der nicht nur beim TAR 2018 als Team XC-RUN.de startet, sondern auch vom Le Petit Ballon für uns berichtet:

Rennbericht Hannes Namberger – Dynafit Athlet

„Eigentlich war ich in den vergangenen Jahren um diese Jahreszeit immer auf Skiern im Tiefschnee unterwegs. Doch seit diesem Jahr fühle ich mich in meinen Laufschuhen viel wohler als in den gewohnten Skischuhen. Da auf meiner Saisonplanung viele schöne Rennen wie der Transvulcania oder der Großglockner Trail (75k) stehen, brauchte ich noch ein schnelles Vorbereitungsrennen. Deshalb fiel meine Wahl auf den Petit Ballon im französischen Elsass.

Zudem stehen in diesem Jahr auch Thomas Farbmacher (Salomon), Lukas Sörgel (Salomon) und Michael Geisler (Dynafit) am Start, was ein erstes Kräftemessen ermöglicht. Bei diesem Frühjahrsklassiker handelt es sich um eine 54 km Distanz mit 2200 HM. Die Siegerzeit des Vorjahres und somit den Streckenrekord auf der neuen Strecke hält der Schweier Urs Jenzer (4:07h).

Doch dieses Jahr sollte dieses schnelle Rennen etwas anders werden. Am Vortag besichtigte ich zusammen mit Thomas und Michael noch einen Teil der Strecke und wir diskutierten vor allem über die Kleiderwahl. Unsere Entscheidung fiel auf kurze Short und Langarmshirt. Bei +5 Grad sollte das leicht reichen. Doch als ich am frühen Morgen bei – 2 Grad am Start stand, war ich einer der Wenigen in kurzen Shorts. Dazu hat es auch noch, je nach Höhenlage, gute 10 bis 15 cm geschneit. Die Bedingungen für ein schnelles Rennen waren somit alles andere als perfekt. Aber sie sind ja für alle gleich.

Um 09:00 Uhr fiel der Startschuss für die 1200 Teilnehmer. Gleich von Beginn an führte Thomas mit mir die fünfköpfige Spitzengruppe an, die auch später die Plätze eins bis fünf belegen sollte. Die ersten 25 km bis zur zweiten Labe vergingen schnell und wir waren alle fünf innerhalb von 20 Sekunden zusammen. Nun kam der Hauptteil des Rennens, rauf auf den 1.272 Meter hohen Petit Ballon.  Dieser Teil war extrem mühsam: Normalerweise müsste er gut laufbar sein, doch 15cm Pulverschnee und  ein kalter Seitenwind machen das Ganze eher etwas schwieriger.  Am letzten Anstieg konnte ich mich von meinen Verfolgern lösen und ging mit etwa vier Minuten Vorsprung in den letzten, sehr langen Abstieg. Eigentlich freue ich mich immer auf jeden Downhill, doch diesmal war es irgendwie anders. Durch die hohe Geschwindigkeit und die eisigen Temperaturen sind nicht nur mir, sondern auch vielen anderen die Augenlider öfters mal zugefroren und machten es somit ein bisschen zum Blindflug. Auf den letzten 15 km hatte ich noch richtig gute Beine und konnte es aufgrund der immer leicht abfallenden Strecke, richtig laufen lassen und meinen Vorsprung noch etwas ausbauen. Mit einer Gesamtzeit von 04:35:16 konnte ich vor GEMPERLI Elias (04:41:07), dem dritten FARBMACHER Thomas (04:42:17)  und dem Vorjahressieger JENZER Urs (04:42:52) diesen Klassiker für mich entscheiden. Ein gelungener Start in eine hoffentlich erfolgreiche Laufsaison…

Mein Fazit des Rennens: Super Veranstaltung und sehr einfache Strecke. Gut geeignet wenn man um diese Jahreszeit schon seine Form testen möchte. Die Organisatoren und auch die einheimischen Zuschauer sind alle sehr freundlich, auch wenn „ihr“ erster Franzose erst auf Platz 6. eingelaufen ist 😉

Ergebnisse