Die beiden Elite-Trailrunner Janosch Kowalczyk und Christian Alles haben sich als Wettkampfalternative 2020 ein ganz besonderes Gemeinschaftsprojekt ausgesucht: Über 420 Kilometer und fast 25000 Höhenmeter auf dem Fernwanderweg GR5 von Nizza nach Chamonix soll es gehen. Eins vorweg: Sie haben beide überlebt und sind wieder glücklich zu Hause gelandet. Janosch berichtet in einer kleinen Artikelserie über Planung, Strecke, die Strapazen, aber auch die zahlreichen Glücksgefühle auf dieser besonderen Reise…
Planung und Vorbereitung
Christian Alles hatte schon länger die Idee vom Meer auf den Mont Blanc zu laufen. Eigentlich war die Idee einfach ein Abenteuer zu erleben und alles trotz Familie unter einen Hut zu bekommen. Janosch ist im Zuge der Corona-Krise ein paar Wochen vorher aufgesprungen und so ging die finale Planung los.
Die Idee der Beiden war, sich mit möglichst leichtem Gepäck, aber unabhängig durch die Berge zu bewegen. Wenn es schlechtes Wetter wird muss daher auf eine Unterkunft ausgewichen werden, für Nächte unter freiem Himmel ist aber auch eine leichte Isomatte und Schlafsack dabei. Insgesamt sollte es keine FKT werden, sondern eher eine ambitionierte, sehr anstrengende Genusswoche und ein Abenteuer. Die beiden sind vorher noch keine so langen Wochen gegangen, immerhin zwei Mal Transalpine Run standen zu Buche.
Die Strecke orientiert sich komplett am GR5 bis Les Houches und zweigt dann 8km ab bis Chamonix. Normalerweise geht der GR5 noch weiter zur franz. Seite des Genfersee. Im Internet kursieren allerdings verschiedene Varianten des Fernwanderweges und durch die vielen Zubringer ist es nicht immer eindeutig die richtige Route zu finden.
Die letzten Wochen vor dem Abenteuer wurden noch Flüge gebucht und die letzte Ausrüstung gepackt. Zum Start sind einige Riegel und 5 Packungen Haribo in den beiden Rucksäcken verstaut. Im Nachhinein hätte man sicherlich noch einiges an Details planen können, meint Janosch:
„Wir hatten zwar alle Tracks der Etappe auf der Uhr und ich hatte eine Tabelle mit Kilometern, Höhenmetern und Höhenlage der Etappenorte ausgedruckt, aber hier hätte man noch einiges machen können. Zum Beispiel ob es zum Schlafen noch tiefer gelegene Orte gegeben hätte oder einfach mal in Google Maps schauen in welchen Dörfern man einen kleinen Supermarkt für Nachschub erwarten kann.“