Namberger und Kowalczyk siegen beim Madeira Island Ultratrail

Madeira Island Ultra Trail (MIUT) © Paulo Abreu

Zum Saisonabschluss überzeugen die deutschen Athleten beim Madeira Island Ultra Trail (MIUT) und zeigen einmal mehr, dass sie in der Weltspitze des Trailrunnings angekommen sind.

 

Madeira Island Ultra Trail

Der MIUT ist eigentlich ein Frühjahrsklassiker der Ultra-Trail-Szene und gehört seit 2016 zur Ultra Trail World Tour. Madeira – die Blumeninsel im Atlantik – ist vulkanischen Ursprungs und hat Mittel- bis Hochgebirgscharakter. Auf Höhe von Marokko gelegen, verfügt die Atlantikinsel das ganze Jahr über ein sehr angenehmes Temperaturniveau. Pandemiebedingt wurde das Rennen 2021 auf Ende November verlegt und übte dadurch eine noch größere Anziehungskraft auf namhafte Sportler aus aller Welt aus. Die kurzfristige Absage des Transvulcania auf La Palma sorgte zusätzliche für Nachmeldungen im Elitefeld.

Streckenbeschreibung (MIUT)

Um Mitternacht erfolgt im Zentrum von Porto Moniz der Start zum 115 km langen Madeira Island Ultra Trail. Die ersten 300 HM sind zum Eingewöhnen und führen auf direkten Weg nach Ribeira da Janela an der Nordküste. Von hier aus geht es in den ersten ernstzunehmenden 1.200 HM Uphill bis zur VP 1 in Fanal. Gerade in der Dunkelheit erfordert der nun folgende sehr technische Downhill nach Chao da Ribeira allerhöchste Konzentration. Viel Zeit zum Verschnaufen bleibt allerdings nicht, da dieser Lauf durch lange und kräftezerrende Anstiege gekennzeichnet ist und über technisch anspruchsvolle und sehr steile Downhills verfügt. Von Ribeira aus geht es nun über eine Distanz von annähernd 80 Km quer über dieses faszinierende Inselparadies. Nach dem knackigen Uphill zum Aussichtspunkt Poiso ist der Küstenbereich fast schon wieder in Griffnähe. Auf den letzten 20 km des Rennens geht es nun bis zur Küstenstadt Machico fast nur noch ausschließlich bergab. Dort warten bereits unzählige Fans, die jeden Läufer lautstark wie einen Gewinner begrüßen.

Die weiteren Strecken findet ihr in unserer Trailpreview vom 18. November 2021.

Namberger und Kowalczyk siegen

Hannes Namberger trat über die legendäre 115k lange Königsdistanz an und beendete seine ohnehin schon beeindruckende Saison 2021 (Interview nach dem UTMB gibt es HIER) mit einem fulminanten Sieg. Er bezwang die 115k und 7 100 Höhenmeter in 14h und 36 Sekunden und deklassierte dabei namhafte Athleten wie Dmitry Mityaev (2. Platz, 14h41) oder Jean-Philippe Tschumi (3. Platz, 14h49). Ausnahmetrailrunner wie Ryan Sandes (15h37) oder Joel Pinto (16h53) schenkte er sogar 1,5 bis drei Stunden ein. Auf der 85k Strecke tat es ihm Janosch Kowalczyk (9h25) gleich (Interview). Nach seinem bärenstarken Auftritt beim diesjährigen CCC (HIER geht es zu den Statements der deutschen Starter) setzte er auf Madeira noch einen drauf und siegt mit einem Vorsprung von fast einer Stunde. Über diesselbe Distanz stand mit Lisa Risch (12h51) ebenfalls eine Deutsche auf dem Podium.

Über die 60k sorgte der in Deutschland lebende Franzose Pierre-Emmanuel Alexandre für einen Paukenschlag. Der Sieger des Heidelberg Ultra-Trails 2021 (HIER geht es zum Artikel) beendete das Rennen auf dem dritten Rang. Nur 15 Minuten hinter Thibaut Garrivier (6h18) und 9 Minuten hinter Pau Capell (6h27). Auch Dynafit Athletin Rosanna Buchauer lief das Rennen ihres Lebens und siegte über die 60k unantastbar in 7h15 vor Taylor Nowlin (USA 7h42) und Marine Quintard (FRA 7h53). Für den nächsten Deutschen Triumph sorgte Anna Hahner (4h20) mit dem 3. Rang beim MIUT 42 (HIER geht es zum Pre-Race Interview). Sie musste sich nur Sheila Avilés Castano (4h01) und Esther Eustache (4h15) geschlagen geben.

Ergebnisse