HOKA Tecton X 3

HOKA Tecton X 3 © xc-run.de

Laufen wie Jim Walmsley: Der neuste Trailrunningschuh von HOKA – Tecton X 3 – basiert auf dem Prototypen mit dem der amerikanische Läufer den ersten Platz im UTMB 2023 gewonnen hat.

Der Tecton X 3 besticht mit seiner weiterentwickelten parallelen Carbonplatten-Technologie und PEBA-Zwischensohle, dem abriebfesten Obermaterial und dem bewährten Erfolg im Wettkampfeinsatz. Die Inspiration für das jüngste Trail-Modell der Brand lieferte HOKA Elite-Athlet Jim Walmsley mit seinem Training, um der erste männliche amerikanische UTMB-Champion zu werden und einen neuen Streckenrekord in Prototypen aufzustellen. Aus diesem Prototyp entstand der neue HOKA Tecton X 3.

Erster Eindruck

Ein lange gehütetes Geheimnis erreicht uns kurz vor der Abreise nach Chamonix: Der Tecton X 3 kommt rechtzeitig zum UTMB Mont Blanc auf den Markt und wird dort schon von einigen Athletinnen und Athleten getragen. Ein neuer Strickkragen aus dem Obermaterial agiert als Gamasche und verhindert das Eindringen von Geröll in den Schuh. Das federleichte Obermaterial aus atmungsaktiven und schnell trocknendem Matrix-Material sorgt nich nur für ein äußerst angenehmes Tragegefühl, sondern auch für eine wettkampftaugliche Passform. Auf den ersten Blick hätte dem Schuh noch ein BOA-Schnürsystem gutgetan, aber auch die herkömmlichen Schnürsenkel machen bei diesem Modell einen guten Job. Die vier Millimeter großen Stollen wurden neugestaltet und positioniert, um eine noch bessere Traktion und Griffigkeit auf der Vibram Megagrip-Außensohle zu gewährleisten. Bei der Sohle wurden Teile ausgespart um Gewicht zu reduzieren. Hier bildet der ungeschützte, reine Schaumstoff die äußerste Schicht, was sich noch als Schwachpunkt erweisen wird. Das Gewicht liegt bei 290 g (EU 45), am Fuß fühlt sich der Schuh allerdings deutlich leichter an.

Laufeigenschaften

Geil! Leicht am Fuß, ein unglaubliches Gefühl für den Untergrund, extrem gute Traktion auch bei Nässe und dazu der Vortrieb einer Carbonfaserplatte. DEr Tecton X 3 macht ab dem ersten Meter Spaß und besticht durch hervorragende Laufeigenschaften, vor allem im technisch anspruchsvollem Gelände. Der Tecton X 3 verfügt über eine verbesserte Zwischensohle mit zwei Schichten PEBA-Schaumstoff, wobei die obere weichere Schicht den Aufprall dämpft und eine darunter liegende etwas festere Schicht für Agilität und Tiefensensibilität auf technischem Terrain sorgt. Die antreibenden, parallelen Carbonfaserplatten wurden weiterentwickelt. Die nun breiteren Platten sind jetzt mit Winglets, also kleinen angewinkelten Flügelspitzen, versehen, die sich an der Seitenwand hinaufwickeln, um zusätzliche Stabilität in den Schlüsselbereichen zu garantieren.

Das Obermaterial besteht aus einem Matryx-Textilgewebe, das für Leichtigkeit sowie Atmungsaktivität und gleichzeitig hohe Strapazierfähigkeit sorgt. Der erhöhte und elastische Kragen verhindert das Eindringen von Steinen, Sand und anderen Fremdkörpern. Außerdem ermöglicht das dynamische Obermaterial eine größere Ausdehnung des Fußes, was gerade bei langen Strecken mehr Komfort bietet. Die Stollen wurden im Vergleich zum Tecton X 2 verlängert, neu gestaltet und positioniert. In Verbindung mit der neuen Zwischensohle ist der Schuh dadurch deutlich „geländegängiger“ als sein Vorgänger.

Einsatzbereich

Wer beim Tecton X 3 eine Weiterentwicklung des Tecton X 2 erwartet, hat sich getäuscht. Das neue „Rennpferd“ aus dem Hause HOKA ist ein komplett anderer Schuh als die ersten beiden Versionen des Tecton. Bereits die integrierte Gamasche deutet auf einen Einsatz im alpinen Gelände hin und genau dort sehen wir diesen Schuh. Auf technischen, langen Bergultras. Während der Tecton X 2 mit seiner 3mm Sohle und der eher straffen Dämpfung für die laufbaren Ultras gebaut wurde, glänzt der Tecton X 3 auch auf anspruchsvollen Bergpfaden und technischen und gnadenlosen Wettkampfstrecken.

„Der Tecton X 3 wurde in den Alpen getestet, wichtige Einblicke für den Entwicklungsprozess stammen vom HOKA Elite-Athleten Jim Walmsley. Er trug verschiedene Versionen des Schuhs bei seinem Training, seinem letztendlichen Sieg beim UTMB Mont Blanc Race und zuletzt beim Western States 100. Wir haben die Erfahrungen aus einem der technischsten und abwechslungsreichsten Strecken des Sports genutzt, um unseren bisher innovativsten und schnellsten Trail-Wettkampfschuh zu entwickeln.“  (Colin Ingram, Vice President of Global Product bei HOKA)

Für wen?

Die Eingangs erwähnte „offene“ Sohle erwies sich in der Praxis als Schwachpunkt des Tecton X 3. Meine Testschuhe hatten nach einem Wochenende im alpinen Gelände nach nur 60 Kilometern und 5000 Höhenmetern mehrere Risse und ein großes Loch in der Außensohle, was den Schuh nach kürzestem Einsatz unbrauchbar macht. Nach Rücksprache mit HOKA bekam ich als Antwort, dass

„die Porosität der Sohle wohl daher herrührt, dass der Fokus des Schuhs auf den vereinzelten Gebrauch im Wettkampf liegt. Mit dem Schuh soll absolute Höchstleistung erzielt werden und die Wettkampfzeit ein neues Level erreichen. Daher ist die für das Modell entwickelte EVA-Sohle möglichst reaktiv, aber weniger auf Langlebigkeit ausgelegt.“

Ein Schuh für 250 € sollte meines Erachtens länger halten, zumal auch der Nachhaltigkeitsgedanke dieses Statements äußerst grenzwertig ist. Es zeigt aber auch für wen der Schuh gebaut wurde. Eliteathleten und Wettkampfeinsätze.

HOKA Tecton X 3 © xc-run.de

Weitere Informationen

Übersicht der Trailschuhe 2024

Zur Klassifizierung

Trailschuh-ABC (Glossar)

Technische Daten

Hersteller:Hoka
Einsatzgebiet:Skyrunning, Ultra-Running
Preis:250 €
Sprengung:5 mm
Gewicht:290 g
Schnürsystem:Schuhbänder
Fußtyp:normal, breit
Körpergewicht:leicht, mittel, schwer
Dämpfung:mittel
Gelände:Schotter, Waldboden, Alpin
Modelljahr:2024
Protektion:viel

Testergebnis

Verarbeitung 4 von 15
Schnürung 13 von 15
Protektion 13 von 15
Grip 15 von 15
Lauffreude 15 von 15
Fersenhalt 13 von 15
Gesamtnote
Ein Schuh, der Performance und Lauffreude im alpinen Gelände auf ein neues Level hebt. Ein wenig langlebiges Spitzenmodell für Eliteathleten und Wettkampfeinsätze..