Skitourenspecial: Packen des Skitourenrucksacks

Packen des Rucksacks für eine Skitour © xc-run.de

Letztendlich gibt es beim Packen des Rucksacks für die Skitour keine festen Regeln. Es gilt aber sicherlich, dass man bestimmte Gegenstände einfach mitführen muss oder sollte. Im folgenden Artikel gibt der XC-RUN Team Athlet und ambitionierte Skibergsteiger Konrad Kufner einen kurzen Überblick über die Ausrüstungsgegenstände für eine Skitour.

10 Jahre im leistungsbezogenen Skibergsteigen mit der Teilnahme an vielen Wettkämpfen bis hin zu den Deutschen Meisterschaften Individual (Aufstieg und Abfahrt im freien Gelände) und Vertical (nur Aufstieg) haben bestimmte Erfahrungen gebracht, die man beachten sollte:

Bei Wettkämpfen ist ohnehin meistens eine Pflichtausrüstung vorgeschrieben: z.B.: LVS-Gerät, Sonde, Schaufel und bestimmte Bekleidungsgegenstände. Meistens wird an Bekleidung ein zusätzliches Paar Handschuhe und eine zusätzliche Schicht Oberkörper und Unterkörper vorgeschrieben. Bei hochalpinen Wettkämpfen wird das dann noch ergänzt durch Harscheisen, Steigeisen und ein Klettersteigset.

Diese Ausrüstung aus dem Wettkampfsport liefert eine wertvolle Ausrichtung für die tägliche Skitour; man muss sicherlich unterscheiden, ob es mal schnell einen Mittelgebirgsberg hochgeht oder ob eine Tour im alpinen freien Gelände über 3000 m ansteht.

Bei mir persönlich ist der Rucksack 3-geteilt

Mein Rucksack und alle Ausrüstungssachen sind auf Gewicht getrimmt und deshalb habe ich auch nur einen 20 Liter Rucksack, 30 Liter oder gar 40 Liter sind sicherlich bei größeren Touren von Vorteil. Ich für meinen Teil will natürlich im Alltag auch fast immer renntaugliches Material nutzen und das Gewicht ist natürlich der ausschlaggebende Punkt.

Der Rucksack hat vorne ohnehin einen Flaschenhalter für eine Flasche mit 500 ml – für eine kürzere Tour sicherlich gerade ausreichend. Außerdem hat der Rucksack eine Tragevorrichtung für die Ski, wenn es ohne Ski weitergehen muss.

Part 1: „Basics“

Diese Gegenstände habe ich immer im Rucksack und nehme diese auch nie heraus; auch dann nicht, wenn ich nur am Arber, Hochficht oder Dreisessel unterwegs bin. Das hat einen ganz einfachen Grund, dass oftmals unvorhergesehene Bedingungen auftreten und man kann dann sofort reagieren. Ein gutes Beispiel war heuer sehr oft am Arber Osthang (mein Hausberg) zu erleben: wenn man Harscheisen dabei hatte war der Aufstieg auf dem vereisten Hang ein Kinderspiel; ohne Harscheisen gefährlich und eine hohe Verletzungsgefahr. Es genügt, wenn man einmal auf eine Eisplatte steigt und dann 100 Meter nach unten rast.

Was sind meine Basics und wo befinden Sie sich im Rucksack:

  • Erste Hilfe Set (Rettungsdecke, Verbandszeug etc.)
  • Harscheisen, überlebenswichtig, wenn vereiste Bedingungen herrschen
  • Steigeisen: im alpinen Gelände bei Querunegn und vereisten Gelände eine Lebensversicherung
  • Paar Felle, wenn das aktuelle Fell nicht mehr greift oder nass wird und anstollt.
  • Stirnlampe

Der Dynafit Rucksack hat unten ein extra Fach mit Klettverschluss, dieses lässt sich auch beim Gehen ohne Ablegen des Rucksacks öffnen. Ganz oben sind die Harscheisen, weil ich diese am häufigsten brauche, dann kommt das Notfallset, die Steigeisen und zum Schluss die Ersatzfelle.

Part 2: „Bekleidung im Hauptfach“

In diesem Teil befinden sich Bekleidungsgegenstände, die man einfach als Wechselkleidung am Gipfel oder in der Hütte braucht. Genauso ist es aber wichtig, dass man nicht auskühlt, nachdem die Bekleidung ja beim Aufstieg oft durchgeschwitzt und feucht ist.

Ein wertvoller Tipp: die Bekleidung in kleine Plastiktüten packen, dadurch bleibt Alles trocken und die Kleidung wird komprimiert und man findet die Teile wieder leichter.

Welche Bekleidung ist das jetzt konkret:

  • Primaloft Jacke mit Kapuze: hält warm und ist extrem leicht
  • Wechselkleidung Oberkörper: Shirt mit Kapuze
  • leichte Überziehhose mit durchgehendem Reißverschluss, damit man Schuhe anbehalten kann
  • Paar Handschuhe, wesentlich dicker als das Paar zum Aufstieg, das meistens feucht ist.
  • Kopfbedeckung als Ersatz
  • etwas Notfallproviant: Gels, Riegel, 250 ml Flüssigkeit zusätzlich

Dieses Bekleidungspaket ist relativ leicht und man bekommt den Körper wieder trocken und warm. Außerdem kann man sich damit noch angenehm in der Hütte aufhalten ohne zu frieren. Bei der Schlussabfahrt ist ein 2. Paar Handschuhe und eine warme Jacke sicherlich eine Art Pflichtausrüstung.

Part 3: „Zusatzausrüstung alpines und freies Gelände“

Diese Ausrüstungsgegenstände sind meines Erachtens immer dann Pflicht, wenn es in freies und lawinengefährdetes Gelände geht. Außerdem sollte man bei alpinen Touren auch immer ein Klettersteig Set mitführen.

  • LVS- Gerät
  • Lawinen Schaufel
  • Sonde
  • Klettersteig Set

Fazit

Ich denke mit dieser Ausrüstung ist man gut gerüstet, insbesondere wenn man bestimmte Teile

immer im Rucksack belässt wie unter den Basics aufgeführt. Man weiß oftmals nicht was einem erwartet und mit dieser Art Vorkehrung wird man selten überrascht. Ein sehr guter Bergführer

sagte einmal zu mir: „Egal wo du in den Bergen gehst, ein Restrisiko bleibt immer….“. Mit den

Basics lässt sich das Restrisiko deutlich reduzieren.