Road to trail, Urban Trail, naturnahe Läufe – seit einiger Zeit etabliert sich eine neue Spielwiese für Allround Schuhe. Mit dem Xplor Hybrid wollen Craft genau auf dem Markt kräftig mitmischen.

Ein Schuh wie ein Gravel Bike. Haben wir diesen Claim nicht kürzlich erst gehört? Ja genau – beim ebenfalls von Craft kommenden Nordlite Ultra. Der konnte leider nur beding überzeugen (hier die Besprechung). Der Xplor Hybrid macht da schon mehr Boden gut.

Erster Eindruck

Die Sohle fällt gleich mit einer dem Nordlite Ultra sehr ähnlichen Dicke auf, die von 38,5 mm an der Ferse auf 32,5 mm am Vorfuß dropt. Auch die hochgezogene Fersenkappe kennt man schon. Allerdings gibt die Sohle mit etwas gröberen Stollen mehr Halt, während die Aussparungen und die abweichende Mittelprofilierung Agilität versprechen.

Am Fuß fällt der großzügige Platz und der bequeme Sitz auf. Der Schuh ist gut gepolstert, die Mittelsohle aus Px-Foam sorgt für angenehme Energierückgabe und man fühlt sich gleich animiert, loszulaufen. Also genau, was das Hybrid-Modell erreichen möchte, das von der Haustür oder dem Parkplatz jedem Terrain entsprechen soll. Offroad und Onroad.

Allerdings fallen auch zwei weitere Punkte sofort auf: Man muss den Schuh schon sehr eng schnüren, damit der Fuß nicht schwimmt. Und die extra starke innere Fersenkappe hat je nach Fußform eine unangenehme Tendenz zu reiben.

Laufeigenschaften

Trotz des nur mittleren Gewichtes von 336 Gramm (Größe 46,5) läuft sich der Xplor Hybrid sehr frisch. Wenn er ordentlich geschnürt ist, wird der Fuß angenehm und trittsicher umgriffen, das leichte und gut lüftende Obermaterial sorgt für ein prima Laufklima, und die Sohle macht auch auf weichem, waldigen Boden eine gute Figur. Sobald es technischer oder steiler wird, kommt der Schuh zwar an seine Grenzen, aber das passiert dem bereits zitierten Gravel Bike ja auch.

Der Fahrradvergleich ist aber auch an andere Stelle stimmig: die Sohle. Die Außensohle wurde in Kooperation mit Vittoria entwickelt, einer – tadaa – Fahrradmarke. Das Ergebnis überzeugt mit hoher Griffigkeit und wird hoffentlich an noch weiteren Craft-Schuhen eingesetzt.

Der Schuh ist auf Asphalt prima laufbar, wenn auch nicht so agil wie ein Straßenschuh. Im Dreck macht er ebenfalls eine gute Figur, so lange es leicht laufbar ist. Was den guten Eindruck nachhaltig drückt, ist die Ferse. Weder das nach hinten gezogene Fersenbett an der Sohle wird benötigt, noch die hochgezogene Fersenkappe. Erstere macht unnötig Gewicht und den Schuh klobig, letztere hat bei einem längeren Testlauf zu einem blutigen Aufrieb auf der Achillessehne geführt. Das darf nicht sein – und passierte bisher auch bei keinem anderen Schuh.

Einsatzbereich

Innerstädtisch dürfte man nichts finden, wo der Craft Xplor Hybrid nicht bestens zurechtkommt. Parks, Hügel, Baustellen, Rampen – alles kein Problem. Waldwege und einfache Trails gehören ebenfalls zum natürlichen Habitat. Erst im anspruchsvollen Gelände macht der Schuh schlapp. Für Wettkämpfe sollte ebenfalls eine andere Wahl fallen, da der Schuh weder schnell genug, noch auf langen Touren robust genug ist. Da bräuchte es dann schon mehr Zehenschutz und ein stabilere Außengewebe. Auch ein Fach für die Schnürsenkel wäre schön.

Für wen

Wer in der Stadt lebt, aber Trails liebt, kann hier zugreifen. Auch große Personen und höheres Gewicht steckt der Schuh exzellent weg. Es empfiehlt sich allerdings unbedingt, den Schuh vorher zu probieren, da er groß ausfällt und die Fersenkappe getestet werden sollte.

Weitere Informationen

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Trailschuh-ABC (Glossar)

Testergebnis

Verarbeitung	11 von 15
Schnürung	11 von 15
Protektion	7 von 15
Grip	12 von 15
Lauffreude	12 von 15
Fersenhalt	6 von 15
Gesamtnote
Road to trail, Urban Trail, naturnahe Läufe – seit einiger Zeit etabliert sich eine neue Spielwiese für Allround Schuhe. Für diese – und darüber hinaus – empfiehlt sich Craft mit dem Xplor Hybrid. Lediglich die Fersenkonzeption sollte dringend geändert werden und lindert den Spaß.