Die intensivste Trailwoche des Jahres ist da: der UTMB 2022. Die Favoritenliste ist lang und unter den Topläufern und Topläuferinnen tauchen viele deutsche Starter auf (HIER geht es zum Artikel). Für viele Athleten und Athletinnen ist es das lang ersehnte Saison-Highlight. Wir sprachen mit den deutschen Elitestartern über ihre Hoffnungen und Erwartungen:
Basilia Förster
Basilia Förster läuft die UTMB-Runde und zählt hier zu den Deutschen Elitestarterinnen. Nach ihrem Sieg beim GGUT 2022, ihrem Top 10 Finish beim letztjährigen TDS und zahlreichen absolvierten Ultras, ist Basilia eine Bank und könnte das Ding in den Top 20 rocken.
„Chamonix ist für mich mit großartigen Erinnerungen verbunden. 2017 war ich zum ersten Mal hier und wusste überhaupt nicht, was auf mich zukommt. Die Emotionen dieses Finishs sind noch immer unbeschreiblich. 2019 war ich in Topform, vielleicht habe ich zu viel riskiert und musste nach 100 KM aussteigen. Letztes Jahr schaffte ich es beim TDS in die Top Ten. Doch die UTMB- Strecke liegt mir mehr. Im Juli bin ich die Strecke von Chamonix bis Trient abgewandert. Ich weiß also genau, was auf mich zukommt. Und trotzdem ist jeder UTMB eine Überraschung. Ich werde einfach mein Bestes geben, die Atmosphäre genießen und hoffen, dass am Ende eine sub30 rauskommt.“
Benedikt Hoffmann
Bene Hoffmann ist laut ITRA Index der derzeit beste Deutsche Trailrunner nach Hannes Namberger. Die technisch nicht zu anspruchsvolle Strecke ist wie gemacht für ihn und er ist unserer Meinung nach einer für die Top 10 des OCC mit Potential nach noch weiter oben.
„Es ist mein erster Start in Chamonix. Die UTMB Woche ist eins der ganz großen und am stärksten besetzten Rennen in der Trail-Szene. Ich bin sehr froh, dass ich nach meinem Bänderriss im Juni beim Mozart 100 die letzten Wochen verletzungsfrei trainieren konnte. Ich fühle mich gut vorbereitet und bin sehr gespannt, was die Konkurrenz drauf hat!“
Anna Hahner
Anna Hahner läuft den OCC. Diese Strecke scheint wie gemacht für die frühere Marathonläuferin. Bei ihrem Deutschen Meistertitel an der Zugspitze 2022 (hier das Sieger-Interview) hat sie bewiesen, dass sie auch lange Distanzen beherrscht und die 55 Kilometer des OCC kein energetisches Problem darstellen sollten. Die Deutsche Starterin mit dem größten Potential für eine Topplatzierung.
„Für mich ist es der erste Start beim OCC. Ich freue mich wahnsinnig, dass ich bei diesem Rennen dabei sein darf. Es ist eine krasse Ehre, sich mit den besten Trailläufern der Welt messen zu dürfen und mit diesem Gefühl der Dankbarkeit werde ich an der Startlinie stehen.“
Kimi Schreiber
Kimi Schreiber (hier geht es zum Interview) ist im deutschsprachigen Raum immer eine Kandidatin für das Podium. Auf Madeira zeigte sie Anfang des Jahres, dass sie auch international mithalten kann. Als Teil des Terrex Teams ist Kimi seit sechs Wochen in Chamonix und bereitet sich akribisch auf diesen Wettkampf vor. Wir sind gespannt.
„Chamonix ist ein besonderer Ort, die Natur zieht mich jeden Tag aufs Neue in ihren Bann und nicht nur einmal habe ich mich schon gefragt, warum ich eigentlich in München wohne. Ich bin die OCC Strecke in Teilen abgelaufen und habe einen großen Respekt davor. Aber noch mehr freue ich mich auf einen Tag auf den Trails, auf meine Teammates an der Strecke und ganz besonders auf die letzten Meter durch die Stadt und die einzigartige Stimmung, die mich ins Ziel tragen wird.“
Thomas Wanninger
Thomas Wanninger gewann den U.TLW 2021 und ist Seriensieger des Kaitersberg Trail. Auf regionalen Veranstaltungen ist der amtierende Bayerische Meister im Trailrunning kaum zu schlagen. Wir sind gespannt, wie er sich international schlägt.
„Ich bin dieses Jahr zum ersten Mal in Chamonix und freue mich schon enorm darauf mit all den Top-Stars der Trailrunning Szene an der Startlinie des OCC stehen zu dürfen. Ein Privileg, das ich versuchen werde zu genießen. Besonders freut es mich, dass mit Markus Mingo und Wolfgang Hochholzer noch zwei weitere Top-Läufer aus dem Bayerischen Wald mit am Start stehen. Die Gwoid vom Woid wird die französischen Alpen rocken! Ein Topplatzierung kann ich nicht erwarten, dafür ist das Feld zu stark besetzt, jedoch werde ich alles geben und keine Sekunde verschenken. Drückt uns die Daumen!“
Ida-Sophie Hegemann
Auch Ida-Sophie Hegemann gehört zu den besten deutschsprachigen Athletinnen auf Trails (hier geht es zum Kurzinterview). Die Innsbrucker Architekturstudentin gewann den Transalpine Run, die 4Trails oder den Basetrail XL an der Zugspitze. Beim diesjährigen Innsbruck Alpine Trailrun Festival bewies sie, dass sie auch die langen Distanzen beherrscht. Ida-Sophie läuft den CCC und wir sind gespannt.
„Für mich ist der CCC dieses Jahr das Saison Highlight. Im Mai habe ich mit meinem Sieg beim K110 des IATFs die Generalprobe über die 100 Kilometer Distanz absolviert. Danach habe ich kürzere Rennen und FKTs (20-65 km Distanzen) in mein Training eingebaut und ich bin selbst gespannt, wie es am Freitag laufen wird. Die Sterne stehen gut, ich bin fit, happy mit meiner Vorbereitung und der bisherigen Saison und kenne meine Stärken. Natürlich ist mir bewusst, dass das Frauenfeldes des CCCs dieses Jahr supergut besetzt ist – vielleicht sogar so hochkarätig wie nie zuvor – aber ich spüre keinen Druck und genieße die Stellung als „Underdog“. 100 km sind lang, es kann viel passieren und viele der Favoritinnen sind noch nie länger als 50-60 km im Rennen gelaufen. Wenn ich an Freitag denke, habe ich ein Kribbeln im Bauch – ich glaube, das kann richtig gut werden und ich wünsche mir, mich selbst zu überraschen!“
Hannes Namberger
Hannes muss man im deutschsprachigen Raum niemandem vorstellen und er ist mit Sicherheit unser stärkstes Pferd beim UTMB. Der Ruhpoldinger ist auch international eine Bank mehr und laut ITRA Index mit 928 Punkten der derzeit fünftbeste Trailrunner der Welt. Nach seiner Topplatzierung im letzten Jahr trauen wir Hannes Namber 2022 alles zu. (Hier geht es zum Interview.)
„Es ist das zweite Mal, dass ich auf der großen Runde an den Start gehe und ich bin motiviert, meine Zeit von letzter Saison zu verbessern. Die 170km sind eine komplett andere Disziplin als die ’normalen‘ 100km-Rennen. Daher ist es wichtig, Fehler zu vermeiden aber dennoch zu pushen. Aber am wichtigsten ist es mir, entspannt an den Start zu gehen und die Atmosphäre aufzusaugen.“