Dynafit sind Outdoor-Spezialisten mit viel alpiner Erfahrung. Wenn sie einen Schuh dann „Alpine Pro“ nennen, darf man einiges erwarten. Wir haben den alpinen Allrounder getestet.
Die erste Generation des Dynafit Alpine Pro ist schon ein paar Jahre alt, hat uns damals aber sehr überzeugt (hier der Test). Vieles davon hat auch die aktuelle Version übernommen – in der Struktur ebenso wie im Design. Auch die Alllrounder-DNS ist weiterhin klar erkennbar.
Erster Eindruck
Kompakt, geschützt, stylisch und sehr professionell wirkt der Alpine Pro 2 schon beim ersten Ansehen. Am Fuß macht sich gleich die gute Dämpfung bemerkbar und der starke Griff um den Fuß, den ein beherzter Zug am Schnürsystem bringt. Wer übrigens nicht mit dem Schnellschnürsystem arbeiten möchte, kann auch die beigelegten klassischen Schnürsenkel einfädeln. Beides kann für den Lauf in einer sicheren Tasche über dem Spann verstaut werden.
Beim ersten Lauf macht der Schuh ebenfalls Spaß. Er treibt nach vorne, schützt den Fuß, spielt mit Kurven, Unebenheiten, Steinen und Gestrüpp.
Laufeigenschaften
Die Zwischensohle inklusive Pebax Platte sorgt auch auf längeren Läufen für Vortrieb, Stabilität und ordentlich Polsterung. Der Schnitt erscheint minimal weiter als beim Vorgänger, so dass auch größere Füße zurechtkommen. Der im Vergleich zum Vorgänger um 25% reduzierte Drop – er liegt jetzt bei 6mm – gibt mehr Gefühl für den Trail, ohne an Spritzigkeit einzubüßen.
Wie für Allrounder üblich, kommt die Polsterung natürlich mit einem gewissen Gewicht. Die 367 Gramm bei Schuhgröße 46,5 sind nicht gerade wenig. Auf längeren Strecken ist das aber zu vernachlässigen.
Ein Vorteil des Alpine Pro 2 entpuppt sich allerdings auch als Achillesferse. Die Vibram-Sohle ist gerade auf steinigem Terrain eine Bank und läuft sich dank der fast schon homöopathischen Stollenhöhe von 3,5 mm sehr flüssig. Wenn man aber in matschiges Gelände oder gar Schnee kommt, versagt der Grip. Gerade auf langen Alpintouren ist damit Vorsicht angesagt, falls es Schneefelder zu kreuzen gilt. Entsprechend unsicher sind dann auch Downhills, wenn z. B. auf den Steinen noch Schneereste liegen.
Einsatzbereich
Ganz klar: Der Dynafit Alpine Pro 2 möchte in die Berge und er möchte im Trockenen lange Strecken laufen. Vor einem Ultralauf sollte man den Schuh allerdings erstmal testen. Hier gab es erste Anzeichen, dass er den Laufapparat unnötig belastet. Das kann aber auch individuell bedingt sein.
Nicht gut geeignet ist der Schuh für Läufe im Winter mit Schnee und Matsch. Der Grip geht sofort verloren und durch das – sehr solide – Außenmaterial dringt schnell Nässe. Hier wäre eine GTX-Version als Alternative eine schöne Option.
Für wen
Der Alpine Pro 2 strahlt Sportlichkeit aus – und fordert sie auch ein. Der Schuh möchte ins Abenteuer gelaufen werden. Wer also einen ersten alpinen Trailrunningschuh haben möchte, der in den Sommermonaten mit allem zurechtkommt, sollte zugreifen.
Weitere Informationen
Zur Übersicht der Trailschuhmodelle 2024
Technische Daten
Hersteller: | Dynafit |
Einsatzgebiet: | Tempo, Allrounder |
Preis: | 180 € |
Sprengung: | 5 mm |
Gewicht: | 367 g |
Schnürsystem: | Schnellschnürsystem |
Fußtyp: | normal |
Körpergewicht: | mittel |
Dämpfung: | üppig |
Gelände: | Schotter, Alpin |
Modelljahr: | 2024 |
Protektion: | viel |
Testergebnis
Verarbeitung | |
Schnürung | |
Protektion | |
Grip | |
Lauffreude | |
Fersenhalt | |
Gesamtnote | |
Der Dynafit Alpine Pro 2 strahlt Sportlichkeit aus – und fordert sie auch ein. Der Schuh möchte ins Abenteuer gelaufen werden. Wer also einen alpinen Trailrunningschuh haben möchte, der in den Sommermonaten mit allem zurecht kommt, sollte zugreifen. Nur für Schnee und zu viel Matsch ist er unbrauchbar. |