ARBERLAND Ultra Trail 2019: Die Sonne im Blick

Arberland Ultra Trail mit Sabine Wurmsam © Info

Anspannung. Erwartung. Zweifel. Faszination. Über Wurzeln tanzen. Den Waldboden unter den Füßen vibrieren spüren. Die klare Luft einsaugen. Das Brennen der Muskeln. Grenzenlose Freude. Sie sind so vielfältig die Eindrücke bei einem Trailrunning Wettkampf, sie in Worte zu fassen ist schwer. Vor allem wenn man als Veranstalter am Tag danach am Laptop sitzt und sie zu Papier bringen soll. Völlig überwältigt von einem einzigen Tag. Einem Tag für den wir monatelang gearbeitet haben. Wir, die Woidläufer e.V. haben gestern für den ARBERLAND Ultra Trail gegeben was wir konnten. Auch unsere Helfer, die ihre Freizeit bestens gelaunt an den Verpflegungen und an der Strecke verbrachten. Doch wie lässt sich dieses Rennen nun am besten in Worte fassen wenn man selbst noch alles sortieren muss? Am besten in dem wir einfach erzählen, von diesem Fest.

Sternenhimmel

Ja, es war uns ein Fest! Als früh am Morgen gegen vier Uhr die Sterne am wolkenlosen Nachthimmel über dem Skistadion am Großen Arbersee standen wussten wir, das wird ein wunderbarer Sommertag. Die Gesichter der Läufer noch verschlafen und müde, genau wie unsere eigenen. Doch das Adrenalin weckte uns alle auf. Und der Kaffee. Langsam füllte sich das Stadion mit Leben, mit Gesprächen, mit Gelächter. Noch war es empfindlich kalt, der Winter lag schon in der Luft und der Raureif glitzerte mit den Sternen um die Wette. Man wärmte sich im Haus oder bei einem kleinen Einlaufen während sich der Himmel rosa färbte. Als der Spielmannszug Zwiesel den Start der 64 Kilometer eröffnete tauchte die aufgehende Sonne die Arberseewand in rostrotes Licht, ließ die Bäume brennen. Schon am Anstieg zum Großen Arber zeigte die Sonne ihre Kraft und die Kälte war verflogen. Und da oben, da stand doch ein Musiker, mit einer Steirischen. Der die Läufer begrüßte, am König des Bayerischen Waldes. Und dahinter öffnete sich der Blick auf das Waldgebirge. Gänsehaut. Während es zurück ins Stadion ging, den Großen Arbersee immer wieder im Blick, über Wurzeln und Felsen sammelten sich unten schon die nächsten Läufer.

Danke

Für sie hieß es 41 Kilometer lang Spaß haben, genießen und fighten. Während sich am Ende des Feldes die Läufer mit Hunden sammelten flogen die Läufer um den Sieg schon vorne weg, doch die Hunde ließen sich nicht lange bitten und preschten durchs Stadion, dem Arber entgegen. Und dann plötzlich fing das versammelte Stadion an HAPPY BIRTHDAY zu singen! Der Moderator, Huber Sepp hatte das Geburtstagskind erkannt und ließ es sich nicht nehmen ihm ein Ständchen zu singen. Gänsehaut. Für die schnellsten Langstreckenläufer hieß es somit, ab auf die nächste Runde. Noch über 40 Kilometer sollte diese lang sein. Gut versorgt wurden sie ja, mit frischen Obst und Gemüse, Iso, Cola, Brot und Kuchen und manchmal standen sogar Grillwürstl auf dem Plan. Die Helfer, sie gaben alles, schnippelten, schmierten, verarzteten, beruhigten, motivierten, lachten, feuerten an und das Stunde um Stunde, Läufer um Läufer.

Altweibersommer

Die Zuschauer hatten bereits Pulli gegen Shirt getauscht als die 16 Kilometer Läufer den Asphalt glühen ließen.  Vom Zeitenjäger bis hin zum Anfänger –  auf der kürzesten Strecke des Tages fand man alle Arten von Läufer. Doch sie hatten alle ein gemeinsames Ziel –  genau wie alle Starter an diesem Tag – gesund ankommen!  Am Großen Arber sorgten die Sportler  dann auch  noch für den ein oder anderen erstaunten Blick. Schließlich ist es ein beeindruckendes Bild wenn mehr als 250 Läufer über einen Berg sprinten, wo manche nur mit der Bahn hinkommen. Doch genau so wie die Helfer und Streckenposten sah man sie fast nur lächeln. Im herrlichsten Sonnenschein, Trails unter den Füßen, die Berge im Blick – was kann es Schöneres geben!

Eure Majestät

Vielleicht ein kühles Bier, das im Ziel wartete. Und über den 16 Kilometer langen Arberseewandtrail sicherte sich Jan Hron als erster ein buntes Glas gefüllt mit isotonischem Hopfengetränk! Und einen Platz im kühlen Pool! Kurz darauf kam Michael Gerl hinzu und Anton Matejovic komplettierte das Podest. Die Siegerin bei den Damen strahlte mit der Sonne um die Wette und gewann auch dieses Rennen. Wie sagte Maria Koller im Ziel? „ Ich liebe das Laufen einfach!“. Platz 2 ging an Barbara Poxleitner, vor Steffi Koller, ebenfalls eine Strahlefrau aus der Lam. Die 41 Kilometer waren heiß umkämpft. Nur eine Minute trennte den Sieger Jürgen Gruber von Konrad Kufner. Dritter im Bunde der schnellsten Herren war Christopher Urbansky . Bei den Damen zeigten die Damen über 40 wo der Hammer hängt, nämlich hoch! Nicole Walter sicherte sich den ersten Rang vor Tanja Niewerth. Annette Bauer freute sich über den dritten Rang und konnte sich damit auch noch einen handgemachten Glaspokal erlaufen. Die Königsdisziplin ist vielleicht das falsche Wort, denn wie der Moderator so richtig sagte „Heute seid ihr alle Könige und Königinnen vom Großen Arber“ .Trotzdem war der 64 Kilometer Wettkampf an diesem Altweibersommertag nicht zu unterschätzen und der Sieger ein wahrer König. „Eure Majestät vom Arber“ wurde Fabian Stocek, vor Michael Münsterer und Joshua Sperrle in einer eindrucksvollen Zeit und fast einer halben Stunde Vorsprung. Die Königin ist seit gestern Margaret Lane, vor der völlig begeisterten Sabine Wurmsam und Manuela Berrer . Sie alle entspannten bis die Sonne wieder hinter der Arberseewand versank im ARBERLAND Spa und genossen die Atmosphäre, das herrliche Wetter und die netten Gespräche. So viel Freude, so viel Glück an diesem einen Tag war in den Gesichtern der Läufer abzulesen die durchs Ziel liefen – Überwältigend!

Danke

Überwältigt waren wir, die Veranstalter. Von der Stimmung, den Emotionen, der Freude, der entspannten Stimmung im Ziel. Es war uns eine Freude diesen Tag mit euch, den Läufern verbringen zu dürfen. Euch den Bayerischen Wald von seiner schönsten Seite zeigen zu dürfen. Wir hoffen ihr habt es alle genossen, hier bei uns im Woid! Und wir möchten auch Danke sagen an all unsere Helfer – ihr alle – Läufer und Helfer – ihr seid dieser ARBERLAND Ultra Trail.