Der UTMB Mont Blanc ist neben der WM in Innsbruck im Juni diesen Jahres das sportliche Highlight für viele Trailrunnerinnen und Trailrunner aus dem DACH Raum. Die Zeiten in denen deutschsprachige Athleten beim UTMB nur hinterherliefen sind vorbei. Längst haben wir eine Hand voll Läuferinnen und Läufer die es mit den internationalen Spitzenathleten durchaus aufnehmen können.
UTMB
Bei der Königsdistanz in der UTMB Woche haben wir sicherlich mit die besten Chancen auf eine Topplatzierung. Mit Katharina Hartmuth ist immerhin die Vizeweltmeisterin und Siegerin des Eiger Ultra Trail am Start. Katharina überzeugte bereits im letzten Jahr beim TDS und ist somit auch kein Neuling in Sachen UTMB-Wahnsinn. Neben ihr steht mit Ida-Sophie Hegemann eine weitere starke Deutsche am Start. Sie lief in der Saison starke Rennen der UTMB Serie und konnte auch bei der Heim-WM überzeugen (siehe Einzelkritik). Dennoch ist es der erste Start über die 100 Meilen, der ja bekanntlich allerhand Unwägbarkeiten und Risiken birgt. Aus dem DACH Raum steht die Schweizerin Emma Pooley auf der Startliste – auch ihr ist eine Top 10 Platzierung zuzutrauen.
Bei den Männern hält natürlich Hannes Namberger die Fahnen hoch. Laut UTMB Index ist der Vorzeigeathlet hinter Jim Walmsley, Kilian Jornet, Mathieu Blanchard und Tom Evans auf Rang fünf der Favoriten gelistet. Sein letztes Jahr waren Licht und Schatten: Ein DNF beim UTMB, zum Saisonabschluss ein Sieg beim Ultra-Trail Cape Town. Ein für ihn enttäuschender Auftritt bei der WM und zuletzt der souveräne Sieg beim Eiger Ultra Trail. Wir sind gespannt und drücken die Daumen. Wenn alles top läuft sehen wir Hannes und Katharina am Podium. Aus dem DACH Raum stehen auf der Favoritenliste der Männer die beiden Schweizer Jonas Russi und Jean-Philippe Tschumi – beides Top 10 Kandidaten mit Luft nach oben.
CCC
Auch beim CCC sind die deutschen Farben mit Rosanna Buchauer und Janosch Kowalczyk stark vertreten. Janosch lief beim CCC 2021 bereits auf Rang 6. Rosanna übetraf diese Leistung im Folgejahr noch einmal und belegte beim CCC 2022 den überragenden fünften Platz. Beide kennen die Strecke und beide konnten 2023 durch konstant gute Leistungen überzeugen. Einer weiteren Top 10 Platzierung sollte also nichts im Wege stehen.
Update 27.08.203: Janosch hat den CCC 2023 abgesagt.
OCC
Der OCC war 2022 extrem schnell und extrem hart umkämpft und entwickelte sich in den letzten Jahren zu einem Schlagabtausch der weltbesten Trailrunner und Trailrunnerinnen über die Marathondistanz. Mit Daniela Oemus, Kim Schreiber und Lena Laukner haben wir drei schnelle Damen am Start. Das größte Potential hat vermutlich Daniela Oemus, die mit ihrem Sieg in Zegama 2023 für einen Paukenschlag bei der Golden Trail World Series sorgte und ihre gute Form bei der WM und weiteren Rennen der GTWS bestätigte. Für ganz vorne hat es seit Zegama leider nicht mehr gereicht und auch beim OCC wird es sicherlich schwer in die Top 5 zu laufen.
Eine für sie eher enttäuschende Saison zeigte bisher Kim Schreiber. Aber das ist normal im Sportlerleben und was in ihr steckt bewies sie im letzten Jahr eben bei diesem OCC wo sie wohl das Rennen ihres Lebens lief und mit dem elften Rang nur knapp die Top 10 verpasste. Die Formkurve zeigt pünktlich zum Saisonhöhepunkt nach oben. Wir drücken die Daumen und sind gespannt. Direkt hinter ihr in der Liste der Elitestarterinnen steht Lena Laukner. Sie lief eine gute Saison und kann sich in diesem starken Damenfeld mit Sicherheit zeigen.
Bei den Männern hat Benedikt Hoffmann mit dem OCC noch eine Rechnung offen. Wegen eines etwas kuriosen Regelverstoßes musste er eine 30-minütige Zeitstrafe absitzen. Auf Platz 8 liegend, fiel er dadurch auf Rang 34 zurück. Trotzdem lief er am Ende als 19. über die Ziellinie. Nicht auszumalen, was ohne diese Zeitstrafe möglich gewesen wäre. Wir sehen eine Top 10 Platzierung als realistisch. Neben ihm wird Marcel Höche am Start des OCC stehen.
Die Favoritenliste der Veranstalter