MOUNTAINMAN Nikolaus-Trail 2023: Winter Wonderland und XC-RUN.de Team-Sause

MOUNTAINMAN Niklolaus-Trail 2023
MOUNTAINMAN Niklolaus-Trail 2023 © MOUNTAINMAN / Sportograf

Wintereinbruch in Bayern: Bahnverbindungen liegen flach, von Autofahrten wird abgeraten, das Telefon der MOUNTAINMAN-Orga glüht. Und trotzdem: Der Nikolaus-Trail findet statt. Und wie. Pommelsbrunn in der Hersbrucker Schweiz wurde vom Schnee geküsst, nicht heimgesucht, und macht die 2. Ausgabe des Rennens zu einem ganz besonderen Erlebnis.

Eiskalter Start

Es ist kalt. Minus 8 Grad sollen es sein, aber es hat ja niemand ein Thermometer im Laufrucksack. Unter einem stahlgrauen Himmel versammeln sich immer mehr Läuferinnen und Läufer im Start-Ziel-Bereich, hüpfen, schwingen Arme, ducken sich in warmen Jacken oder hoffen, dass der Funkenflug des Lagerfeuers keine Verschmelzungen am Windbreaker bringt. Im Gegensatz zu anderen Teilen Bayerns liegt hier nur wenig Schnee zwischen den Hügeln, die der Gegend den Namen Hersbrucker Schweiz spendiert haben. Das soll dort auf den Gipfeln aber ganz anders aussehen. Finden wir es raus!

MOUNTAINMAN Niklolaus-Trail 2023
MOUNTAINMAN Niklolaus-Trail 2023 © MOUNTAINMAN / Sportograf

Punkt 8:00 starten wir XL-Laufenden auf die Piste. Wie im Vorjahr beim Nikolaus-Trail #1 geht es kurz über einen asphaltierten Radweg zum ersten Aufstieg – und von dort in ständigem Auf und Ab durch die umgebenden Wälder, über Hügelrücken, an Felsen vorbei, über schmale Pfade und vor allem viel durch Schnee. An offenen Stellen sind die Verwehungen gerne mal kniehoch und ich bin froh, dass die rund 20 vor mir laufenden – inklusive Markus und Bine aus dem XC-RUN.de-Team – schon eine kleine Furche gefurcht haben. Direkt vor mir sehe ich noch Team-Kollegin Basilia und weiß, dass Michael kurz hinter mir sein muss. Was für eine Team-Sause zum Winter-Fest.

Sprint nach ganz oben

Während wir an verschneiten Highlights wie Felstoren und Panorama-Aussichten vorbeilaufen, starten nach und nach auch die anderen Distanzen. Von 5 Kilometern auf dem Wichtel-Trail bis zu 42 Kilometern auf unserem Nussknacker-Trail reichen die Optionen. Team-Kollege David ist als einziger von uns beim 15 Kilometer langen Knecht Ruprecht-Trail dabei, der 1h nach uns startet. Wusste er gestern noch nicht, ob er überhaupt laufen kann, packt ihn heute das Rennfieber – und bringt ihn nach großartigen 1:19h auf Platz Eins wieder ins Ziel. Stark!

MOUNTAINMAN Niklolaus-Trail 2023
MOUNTAINMAN Niklolaus-Trail 2023 © MOUNTAINMAN / Sportograf

Auf der XL-Strecke sind wir noch immer unterwegs. Allen voran Team-Kapitän Markus, der es am Ende der Saison gemütlich angeht. Wobei gemütlich doch relativ ist. Er braucht für die 42 Kilometer mit 1.700 Höhenmetern nur 3:53h. Während er also schon am Kuchenstand angekommen ist, ziehe ich an mehr und mehr Läufern vorbei, die sich im Schnee verschätzt haben. Nachdem ich konservativ gestartet bin, sehe ich viele Gesichter jetzt wieder. Sie schnaufen, krampfen, fluchen, oder ziehen einfach nur langsam die letzten Kilometer ab. Am Anfang überschätzt? Nicht das passende Profil am Schuh? Ich für meinen Teil habe anscheinend die Lehren aus dem MOUNTAINMAN Winter-Trail 2022 gelernt (hier findet ihr den Bericht). Zum Glück.

Community im Zentrum

200 Meter vor dem Ziel laufe ich an Markus vorbei, der seinen Bus einräumt. Im Ziel treffe ich Basilia, die kurz vor mir durch den Bogen kam. Und Bine ist auch da, die souverän auf den 2. Platz gelaufen ist. Es wird zwar ziemlich schnell kalt, wenn man nicht mehr läuft und der bei leichtem Sonnenschein dann doch verschwitzte Baselayer brutal schnell abkühlt – aber dafür gibt es ja noch immer das Lagerfeuer von heute Morgen. Und warme Getränke. Und die Jacke im warmen Gepäckzelt.

Alle die nicht anreisen konnten, haben eine feine Veranstaltung verpasst, bei der ganz klar das Happening, die Community und der gemeinsame Jahresausklang im Mittelpunkt standen. Ein großer Spaß im Winter Wonderland.

Tobias Gerber

Das sagen die XC-RUN.de Team-Kollegen und -Kolleginnen

Markus Mingo

Großen Respekt an das MOUNTAINMAN-Team für dieses außergewöhnliche Event in der Vorweihnachtszeit. Da hat das Team wirklich jeden Trail-Meter rund um Pommelsbrunn zusammengekratzt, um diese anspruchsvolle und abwechslungsreiche Strecke zu konzipieren. Plätzchen, Glühwein, der Teamspirit und die Freude am Laufen standen klar vor dem Wettkampfgedanken und das ist in dieser Jahreszeit auch gut so. Hat irre Spaß gemacht!

Sabine Wurmsam

Zaach, aber superschön! Der MOUNTAINMAN Nikolaus-Trail machte seinem Namen alle Ehre. Dank der Schneefälle in den letzten Tagen verwandelte sich Pommelsbrunn und Umgebung in ein Winter Wonderland, bei dem man direkt in Weihnachtsstimmung kam – auch wenn es durch den Schnee nicht einfach zu laufen war und die Anstiege echt anstrengend waren, da man gefühlt einen Schritt vor und zwei zurück machte. Dennoch war es eine superschöne Strecke. Es hat richtig Spaß gemacht, durch die verschneiten Wälder zu laufen. Ein tolles letztes Rennen zum Jahresende, das ich mit einem 2. Platz beenden durfte.

David Reichl

Anfang Dezember, der erste Schnee! Während Schneemassen in München ein Bundesligaspiel ausfallen lassen und die öffentlichen Verkehrsmittel stillstehen, beginnt das Trail-Abenteuer in Pommelsbrunn. Fast 1.000 Läufer haben sich am Sonntagmorgen versammelt, um Strecken zwischen 10 und 42 Kilometern zu absolvieren. Bei meinem Start über die 16 Kilometer Distanz mit 600 Höhenmetern habe ich die malerische Landschaft der Hersbrucker Schweiz erkundet. Ein Auf und Ab durch schneebedeckte Wald- und Feldgebiete und entlang historischer Wege der Kelten. Ein perfekter Abschluss der Saison 2023!

Basilia Förster

Zum Abschluss meiner Comeback-Saison ging ich ohne große Ambitionen an den Start. Eigentlich war es heute auch zu schön, um nur durchzurennen. Was für ein Winter Wonderland. Wälder und Wiesen in strahlendem Weiß. Zuerst bitterkalt, zum Schluss kam sogar noch die Sonne raus und brachte die Schneedecke zum Glitzern. Ich bin so dankbar, hier laufen zu können und trotz ein paar Stürzen heil im Ziel angekommen zu sein.

Michael Förster

Anfang November spätestens tausche ich Laufschuhe gegen Langlaufski. Die Chance, nochmal mit dem Team zu laufen und das Wochenende zu verbringen, sorgte für ein Schuh-Comeback. Aber eigentlich war alles wie beim Skirennen. Schneeuntergrund vom Start bis ins Ziel. Kupiertes Gelände. Und sogar eingefrorene Trinkflaschen dank konstanter Minusgrade. Nur die Ski fehlten. Wobei ich auch in den Schuhen öfters ins Gleiten kam. Jetzt freue ich mich auf den Muskelkater. Und dann geht’s nun definitiv bis April auf Ski.

Bilder vom Event