Trailschuhe werden immer besser und das Angebot immer zahlreicher. Immer mehr Firmen drängen in den Markt und pushen sich gegenseitig zu Innovationen und Höchstleistungen. Trotz des dichtgedrängten Angebotes stand der Trailschuhtest 2022 erneut im Zeichen der Pandemie. Lieferengpässe sorgten für Verzögerungen und tun es heute noch. War unser Test in den Vorjahren meist im April abgeschlossen, befinden wir uns heuer in einem dynamischen Prozess und aktualisieren unsere Testdatenbank laufend mit neuen Modellen. Wer sind die Sieger 2022? Welche großen Innovationen gab es? Und was sind die Lieblingsschuhe und Empfehlungen der Testredaktion?
Allrounder dominieren
So wirkliche Neuerungen und Innovationen haben wir im Jahr 2022 vermisst. Während 2021 The North Face mit dem ersten Carbon-Schuh für Trails punktete (Review) oder Salomon durch den S/Lab Pulsar auffiel, stand 2022 im Zeichen der Allrounder. Viele Hersteller setzten in diesem Segment Impulse und bestachen durch vielseitige Schuhe mit breitem Einsatzspektrum für Hobbyläufer und Profis gleichermaßen. Gut gefallen haben uns hier die neuen Versionen alter Bekannter, wie der La Sportiva Bushido 2 oder der HOKA Speedgoat 5.
Aber auch neue Gesichter drängen in den Markt der Allrounder und haben eine breite Aufmerksamkeit und viele Fans verdient. Schuhe wie der Dynafit Ultra 50, der Saucony Xodus Ultra oder der Merrell MTL Long Sky 2 hatten unserer Testredaktion ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Drei ganz klare Empfehlungen!
Brooks und INOV-8 mit neuem Gesicht
Positiv aufgefallen sind auch die Schuhe von INOV-8 wie der Parkclaw G 280 oder der Trailfly G270. Vielleicht sollte man sich mit der 0mm Sprengung und der breiten Passform nicht gleich ins Wettkampfgetümmel begeben. Aber Abwechslung ins Training bringen die Schuhe allemal und auf den Grip ist bei INOV-8 schon immer Verlass. Apropos Wettkampf: Für laufbare Strecken bis hin zur Ultradistanz ist der neue Tecton X von HOKA eine der Entdeckungen 2022 und eine klare Empfehlung.
Auch im Hause Brooks tut sich einiges in Sachen Trailrunning. Neben einem Team und dem altbewährten Cascadia in der neuesten Version, wagen sich die Amerikaner an neue Konzepte und brachten im Sommer den extrem gedämpften Caldera 6 auf den Markt. Ein guter Weg, wie wir finden.
Was machen die Großen?
Etwas orientierungslos wirkt der bisherigen Marktführer aus Annecy. Mit dem Salomon Speedcross 6 brachten die Franzosen wie erwartet ein solides Update des Klassikers auf den Markt, welche Zielgruppe die Modelle Impulse und Hypulse erreichen sollen bleibt fraglich. Auch Adidas liefert mit dem viel beworbenen (und deshalb vermutlich von manchen „Experten“ gelobten) Agravic Flow 2.0 nichts laufbares wohingegen Asics mit dem Trabuco 10 in Sachen Lauffreude einen großen Sprung nach vorne machte.