TAR Etappe 2: Bublak und Lauterbach sind die neuen Gesamtführenden - xc-run.de Trailrunning

TAR Etappe 2: Bublak und Lauterbach sind die neuen Gesamtführenden

TAR 2017: Etappe 2 © STEFFEN KORNFELD

Spannung pur beim 13. GORE-TEX® Transalpine-Run von Fischen im Allgäu nach Sulden/Ortler. Nach dem überraschenden Auftakterfolg der Kombination Sebastian Hallmann/Ralf Birchmeier (GER/SUI) gab es am Montag auf der 2. Etappe von Lech/Arlberg nach St. Anton am Arlberg bereits den ersten Wechsel auf der Führungsposition. Auf der nur 23 Kilometer langen, aber mit fast 1.800 HM äußerst anspruchsvollen Strecke liefen die beiden Teams Stephan Hugenschmidt/Matthias Dippacher (GER/GER) und Benjamin Bublak/Christoph Lauterbach (GER/GER) gemeinsam nach 3:04.53,4 Stunden über die Ziellinie. 9.25 Minuten vor den geschlagenen Spitzenreitern. Mit einem Vorsprung von 5.25 Minuten starten damit Bublak/Lauterbach als neue Gesamtführende in die 3. Etappe des 13. GORE-TEX® Transalpine-Run, die am Dienstag von St. Anton am Arlberg nach Landeck führt und mit 39,9 Kilometern und 2.019 HM ebenfalls für eine Überraschung gut ist.

Schnee auf der Strecke

Schnee im Spätsommer? Damit hatten wohl nur wenige der 600 Teilnehmer aus 30 Nationen im Vorfeld gerechnet. Zwar präsentierte sich der Startort Lech am Arlberg am Montagmorgen um 9 Uhr bei blauem Himmel, aber auch mit empfindlich kalten Temperaturen. Und da Teile der Originalstrecke nach St. Anton im hochalpinen Bereich tief verschneit und damit zu gefährlich für eine sichere Passage waren, gingen die Athleten wieder auf eine Alternativroute. Eine absolut gute Wahl, wie sich herausstellte. „Das ist Trailrunning, wie ich es mir vorstelle. Eine Superstrecke, das hat echt Spaß gemacht“, zeigte sich Stephan Hugenschmidt restlos begeistert von der neuen Streckenführung. Langjährige Beobachter sprachen sogar von der schönsten Strecke in der Historie des GORE-TEX® Transalpine-Run.

Bublak und Lauterbach stark im Downhill

Die zudem sportlich anspruchsvoll war, von vielen Teilnehmern aber wohl angesichts der relativ kurzen Distanz von nur 24 km häufig unterschätzt wurde. Hinauf zum 2.300 m hohen Rüfikopf blieb die kleine Gruppe der Favoriten allerdings noch zusammen, erst beim zum Teil bis zu 50 Prozent steilen  Anstieg hinauf zur Ulmer Hütte auf eine Höhe von 2.279 m sollte die sportliche Entscheidung des Tages fallen. Zusammen erreichten Bublak/Lauterbach und Hugenschmidt/Dippacher die Verpflegungsstation an der verschneiten Ulmer Hütte mit einem Vorsprung von gut vier Minuten auf die Spitzenreiter Hallmann/Birchmeier. Doch der Schweizer Birchmeier war zu diesem Zeitpunkt bereits angeschlagen. „Ich bin am letzten Anstieg eingebrochen, da ging nicht mehr viel“, resümierte der Graubündner Birchmeier. Im folgenden Downhill hinunter in den weltbekannten Wintersportort St. Anton am Arlberg verloren die Spitzenreiter weitere fünf Minuten und erreichten das Ziel auf Rang drei mit einem Rückstand von 9:25 Minuten.

Dippacher mit Sprunggelenksverletzung

Die Konkurrenz nahm es zur Kenntnis, mehr aber auch nicht. „Wenn es bei uns läuft, dann bremsen wir uns nicht selbst aus. Allerdings ist noch absolut nichts entschieden. Wir persönlich denken nur von Tag zu Tag“, erklärte der neue Spitzenreiter Christoph Lauterbach die neue Konstellation. Nach der schweren Schlappe zum Auftakt meldeten sich auch die im Vorfeld hoch gehandelten Hugenschmidt/Dippacher wieder zurück.  „Jetzt sind wir wieder motiviert, auch wenn unser Rückstand 27.21 Minuten beträgt“, zeigte sich der in der Schweiz lebende Stephan Hugenschmidt wieder etwas zuversichtlicher für die weiteren Etappen. Zumal sein Partner Matthias Dippacher seine extreme Formschwäche vom Vortag überwunden zu haben scheint. „Ich bin super, super glücklich. Für mich und auch für Stephan, der mich am ersten Tag so unterstützt hat“, meinte Dippacher, der in dem technischen Gelände weitaus besser zurecht kam als beim Auftakt, als läuferische Qualitäten gefragt waren. Umso bemerkenswerter, da Dippacher auch auf dem zweiten Teilstück unter einer schweren Bänderdehnung im linken Sprunggelenk litt und besonders im Downhill Probleme hatte.

Frauenwertung so gut wie entschieden

Während in der Kategorie Men der Wechsel in der Spitzengruppe für echte Spannung sorgte und eine Prognose für den Gesamtsieg des am Samstag in Sulden/Ortler endenden 13. GORE-TEX® Transalpine-Run unmöglich macht, haben sich in den weiteren Kategorien bereits die Favoriten an der Spitze festgesetzt.

Bei den Frauen feierten die beiden 23 Jahre alten Schwedinnen Sanna und Lina El Kott Helander am zweiten Tag ihren zweiten Etappensieg und haben bereits 34.45 Minuten Vorsprung auf das Duo Kathrin Müller/Simone Schwarz. Wie stark das Geschwister-Paar auftritt, zeigt die Ergebnisliste. Nur 20.34 Minuten hinter den Tagessiegern erreichten die beiden blonden Skandinavierinnen das Ziel in einer Zeit von 3:25.28 Minuten.

Spannung in der Mixed-Wertung

Noch etwas schneller war das superstarke Mixed-Team Marianne Hogan und Mathieu Blanchard auf Rang 8 als Mixed-Sieger in 3:23.59 Minuten. Die Kanadier liefern sich einen spannenden Zweikampf mit Vorjahressiegerin Melanie Albrecht (GER) und ihrem neuen Partner David Wallmann (AUT). Beide liegen 15.14 Minuten zurück. „Das Knie macht leider ein paar Probleme, aber das wird schon wieder“, zeigte sich die erst 21-jährige Grainauerin Albrecht optimistisch vor den kommenden schweren Aufgaben.

In der extrem stark besetzten Kategorie Master Men bleibt es trotz des zweiten Tageserfolges der Deutschen Titelverteidiger Florian Holzinger/Stefan Holzner ebenfalls ziemlich eng. Mit 8.07 Minuten Rückstand liegen die Italiener Anton Steiner/Alexander Erhard noch in Schlagdistanz.

Emotional wurde es in der Kategorie Senior Master Men, wo Jürgen Kurapkat, Head of Sponsoring bei GORE RUNNING WEAR®, seinen ersten Etappensieg bei seiner zwölften Teilnahme am GORE-TEX® Transalpine-Run feierte. „Ich war noch nie auf dem Podium, habe noch nie richtig was gerissen. Und jetzt dieser Etappensieg im zwölften Anlauf, eigentlich kann ich es noch gar nicht glauben“, zeigte sich Kurapkat von seiner eigenen Leistung beeindruckt. Das Lob der Konkurrenz und seines Partners hatte er auf jeden Fall sicher. „Der Jürgen ist ein echt cooler Typ, der diesen Sieg verdient hat“, meinte Kurapkats  Teamkamerad Armin Bernard.

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