Verletzungen: Wie geht’s jetzt weiter - Teil 2 - xc-run.de Trailrunning

Verletzungen: Wie geht’s jetzt weiter – Teil 2

29.04.2017: Alpine Trailrun Festival Innsbruck - © Marco Felgenhauer © Marco Felgenhauer / woidlife photography

Unseren Redakteuer Martin Mühlbauer hat es böse erwischt – natürlich bei einem „Spaß-Fußball-Turnier“. In den folgenden Wochen und Monaten wird er in diesem Blog ehrlich und unzensiert von seiner Verletzung berichten. Welche Maßnahmen ergriffen wurden, wie es ihm mental dabei ging und mit welchen Trainingsmethoden er sich – nach langer Pause – wieder herankämpfen möchte.

Im ersten Artikel berichtete Martin vom Verletzungsschock, über die OP bis hin zu seinen ersten „Gehversuchen“. Nun hat er die Wochen sieben bis zwölf seiner „Reha“ hinter sich:

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen

Mein Knie ist wieder „bombenfest“ so die Aussage im Sportophaedicum durch Prof. Dr. Strobel.

Bei meinem letzten Besuch hatte ich ein 30-minütiges Gespräch mit meinem Chirurgen und mir wurde erneut ein detaillierter Plan erklärt wie es mit mir weitergeht.  Nach 12 Wochen habe ich die Freigabe erhalten wieder etwas zu laufen und bin damit 4 Wochen vor der Zeit.  Meine Frau Evi konnte es erst nicht glauben, als ich sie bei der Rückfahrt anrufe. Kein Wunder, vor 2 Wochen hatte ich noch ein Defizit von 10° Streckung und eine Beugung knapp über 100° (reicht nicht um in die Pedale zu treten). Ehrlich gesagt habe ich schon ein wenig die Geduld verloren. Verzweiflung machte sich bei mir breit und des Öfteren hat sich schon der Gedanke eingeschlichen, ob ich jemals wieder mal normal laufen kann. Mein Gangbild wirkte als hätte ich ein Holzbein, von der Muskulatur fang ich gar nicht an, denn mein rechtes Bein hing wie eine Nudel an mir herunter.

Doch vor zwei Wochen habe ich einen riesigen Sprung gemacht.  Von einen Tag auf den anderen.  Erst konnte ich es fast nicht glauben als ich 120° Beugung zu Stande brachte. Ich lag da auf der Liege bei Michael Franz und hatte nur eine Frage an ihn: „Deaf i jetz endlich auf des beschissene Radl afe?“

Natürlich habe ich mir die Frage gestellt, wie es funktionieren kann von einen auf den anderen Tag so eine Beschleunigung hinzulegen. Tja, 3 Sachen habe ich ermittelt:

  1. Der Mix aus Wobenzym und Traumel hat angeschlagen
  2. Die Freigabe, einbeinige Kniebeugen zu machen hat mir einen Schub gegeben
  3. Zeit heilt wirklich alle Wunden

P.S in meinem Freundeskreis wird auch gemunkelt, dass der Männerabend beim Lindner seinen Teil dazu beigetragen hat?

Reha: Woche sieben – zwölf

Im Anschluss habe ich meine vorhergehenden Wochen kurz zusammengefasst:

7. Woche

Ich habe mit kleineren Spaziergänge begonnen, zweimal eine halbe Stunde täglich. Zum Glück habe ich unseren Labrador Moritz ständig an meiner Seite und bin nicht ganz alleine unterwegs.

Außerdem habe ich Aquajogging zweimal die Woche in mein „Programm“ aufgenommen. Wobei ich sagen muss, dass es meiner Meinung nach nichts langweiligeres gibt und ich nur empfehlen kann Musik oder ein Hörbuch ins Becken mitzunehmen. Ich beginne mit 20min und will es um 5min pro Einheit steigern.

Tägliche Dehnübungen sollen meine Streckung auf 0° wiederherstellen. Hier habe ich bis dato wirklich Schwierigkeiten und dies stellt mich vor eine große Herausforderung.

  1. Woche

Meine Streckung hat sich ein bisschen zum Guten gewendet. Ich habe meine Spaziergänge bei 30 min eingependelt.

Um meine Beugung zu verbessern habe ich meine Treppe zu Hause in einen Trainingsgegenstand umfunktioniert, 3 mal täglich 10 mal hoch und runter.

  1. Woche

 Mein Physio Mich hat mir die Freigabe erteilt einbeinige Kniebeugen durchzuführen. Ich habe unglaublich viel Spaß dabei, es gibt mir wieder einen Motivationsschub und ich muss mich richtig bremsen um es nicht zu übertreiben.

  1. Woche

Wahnsinn, ich habe einen riesigen Sprung gemacht. Endlich kann ich am Radergometer Gas geben. Meine Beugung hat sich von 100° auf 130° gebessert. Mit 20 min und etwa 30 Watt habe ich begonnen und möchte es jede Einheit um 5 min steigern.

  1. Woche

Ich habe 4 mal die Woche Physio und steige danach immer gleich aufs Rad. Da ich die meiste Beweglichkeit nach der Physio habe möchte ich diese gleich ausnutzen und damit festigen.

  1. Woche

Endlich darf ich laufen. Insgesamt 3mal bin ich in dieser Woche gelaufen. Begonnen habe ich mit 2 Km, Tag Pause, 4 Km, zwei Tage Pause, 5 Km.

Mein Knie hat dies ganz gut verkraftet und bin natürlich sehr glücklich damit. Nur nicht übertreiben und ich werde mich ganz sicher an meinen vorgegeben Plan halten. Mehr dazu beim nächsten mal.

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