Speedland GS:TAM

Speedland GS:TAM © xc-run.de

Das 2018 gegründete BOA Performance Fit Lab hat über 2000 wissenschaftliche Tests durchgeführt und drei White Papers veröffentlicht, die die Leistungsvorteile des BOA Fit Systems bestätigen – genauer gesagt, des BOA PerformFit™ Wraps. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass die feineinstellbaren BOA PerformFit™ Wrap-Konfigurationen die Geschwindigkeit, Beweglichkeit und Ausdauer von Sportlern verbessern, indem sie den Mittelfuß umschließen und sich an diesen anpassen. So sorgen sie für einen optimalen Fersenhalt und mehr Bewegungsfreiheit im Vorfußbereich. Der Speedland GS:TAM ist neben dem Altra Mont Blanc BOA und dem La Sportiva Jackal II BOA der dritte Schuh, in dem das Performit Wrap System mit zwei Drehverschlüssen verbaut wurde.

 

Erster Eindruck

Die Marke Speedland war bisher eine Brand für Insider im Trailrunning Bereich, die nur bei ausgewählten Fachhändlern zu haben ist. Der hohe Preis von 250 € schließt Spontankäufe meist aus und lässt auf ein exklusives Produkt schließen. Der GS:TAM wird als ultimative Trail-Ausrüstung für lange Strecken beworben. Präzise Passform gepaart mit maximalem Komfort und Reaktionsfähigkeit, sollen uns schnell durch die Berge treiben. Benannt nach dem Mt. Tamalpais, wurde der GS:TAM zusammen mit dem Speedland-Athleten Dylan Bowman entwickelt und perfektioniert.

Die Verarbeitung wirkt solide, das Mesh-Obermaterial fühlt sich angenehm an und umschließt den Fuß gut. Prunkstück ist natürlich das doppelte BOA-Schnürsystem, das uns bereits bei den beiden anderen oben genannten Modellen vollends überzeugt hat. Mit 330 g in der Testgröße ist der GS:TAM sicherlich kein Leichtgewicht, befindet sich aber in dieser Kategorie in guter Gesellschaft. Die Passform ist eher breit, die Größenangaben entsprechen denen der meisten anderen Hersteller.

Laufeigenschaften

Spaß macht der Schuh vom ersten Trailmeter weg. Guter Halt, gepaart mit großem Komfort sind bei Speedland kein KO-Kriterium in Sachen Lauffreudigkeit. Ganz im Gegenteil – wir laufen mit einem breiten Grinsen über die Trails und genießen jeden Meter. Gerade im flowigen Gelände spielt der Schuh seine Stärken aus und macht große Lust auf viele Kilometer. Die Michelin-Außensohle haben wir bereits bei JoeNimble gesehen. Sie macht in Kombination mit den 4,5 mm langen Stollen einen ordentlichen Job, greift aber bei Nässe nicht so beherzt zu wie entsprechende Vibram Sohlen. Weniger gefallen hat uns der Schuh auf Asphalt- und Schotterabschnitten. Trotz guter Dämpfung fehlt hier etwas der Vortrieb und die über 300 Gramm am Fuß machen sich doch bemerkbar.

Einsatzbereich

Wir sehen den Speedland GS:TAM vor allem auf flowigen Trails. Klar kann der Allrounder auch technisch, für einen kompromisslosen Skyracer ist aber die 7 mm Sprengung etwas zu hoch, die Dämpfung zu viel und die Michelin Sohle zu wenig verlässlich. Für richtig Tempo auf laufbaren Ultras fehlt vor allem auf Teer- und Straßenabschnitten die Dynamik. Für $35 kann man optional eine Carboneinlegesohle kaufen. Diese konnten wir bisher nicht testen. Mit insgesamt dann mehr als $300 wäre unsere persönliche Schmerzgrenze in Sachen Laufschuhe auch überschritten.

Für wen?

In Sachen Laufeigenschaften erinnert der Speedland GS:TAM etwas an den Speedgoat von Hoka, nur etwas verbessert mit BOA System. Auch Fans des Mont Blanc BOA von Altra fänden bei Speedland eine Alternative. Ein guter Allrounder für all jene, die auf Komfort stehen und dabei bereit sind 250 € in einen Trailschuh zu investieren.

Weitere Informationen

Übersicht der Trailschuhe 2023

Zur Klassifizierung

Trailschuh-ABC (Glossar)

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Technische Daten

Hersteller:Sonstige
Einsatzgebiet:Allrounder, Ultra-Running
Preis:250 €
Sprengung:7 mm
Gewicht:330 g
Schnürsystem:Schnellschnürsystem
Fußtyp:normal, breit
Körpergewicht:mittel
Dämpfung:üppig
Gelände:Schotter, Waldboden, Alpin
Modelljahr:2023
Protektion:moderat

Testergebnis

Verarbeitung 12 von 15
Schnürung 15 von 15
Protektion 10 von 15
Grip 9 von 15
Lauffreude 13 von 15
Fersenhalt 13 von 15
Gesamtnote
Der Speedland GS:TAM ist ein guter Allrounder, der vor allem auf flowigen Trails überzeugt. Herausragend ist das BOA-Schnürsystem, das den hohen Endpreis zumindest teilweise rechtfertigt..