Vom Skibergsteiger zum Radprofi: Anton Palzer fährt für Team BORA-hansgrohe

Anton Palzer (rechts) beim Teamshooting mit Manager Ralph Denk © BORA HANSGROHE

Anton Panzer ist das was man einen echten Ausnahmeathleten nennen kann. Egal ob Skilanglauf, Berglauf, Trailrunning oder seine Paradadisziplin Skibergsteigen – Toni Palzer ist in jeder Disziplin kaum zu schlagen. Lieferte er 2020 noch einen Fabelrekord am Watzmann (HIER geht es zum Artikel), geht er nun mit der DAV-Nationalmannschaft in seine letzte ISMF Weltcup Saison im Skibergsteigen. Ab April 2021 schwingt sich der Ramsauer im Trikot von BORA-hansgrohe als Profi auf den Drahtesel.

Unerwarteter Quereinstieg

Während Palzer Ende Oktober im Rahmen unserer Serie „Was macht eigentlich…?“ noch über sein Corona-Jahr 2020 plauderte (HIER gehts zum Artikel), lässt er im Dezember die Katze aus dem Sack: „In meinem Umfeld habe ich immer gewitzelt, dass ich eines Tages noch Radprofi werde. Es ist eine unerwartete Wendung in meiner Athletenkarriere. Ich weiß, dass ich noch vieles auf dem Rad und im Peloton lernen muss.“ 

Im Team mit Emanuel Buchmann

Mit Emanuel Buchmann steht die größte deutsche Radsport-Hoffnung (Platz vier bei der Tour de France 2019) ebenso bei BORA-hansgrohe unter Vertrag wie die Radsportlegende Peter Sagan. Unter der Regie von General Manager Ralph Denk hat sich das frühere Netapp-Team auf der World Tour etabliert und nimmt seit 2017 durchgängig an allen großen Landesrundfahrten teil: Dem Giro d’Italia, der Vuelta durch Spanien und eben der Tour de France, die im kommenden Jahr zum 108. Mal stattfindet. Trainer Helmut Dollinger plant, seinen Neuzugang vermehrt bei schweren Eintagesrennen und bergigen Wochenrundfahrten einzusetzen. „Wir sehen viel Potenzial bei Toni. Gerade was das Hochgebirge betrifft. Wo die Reise dann hingeht, werden wir sehen. Wir gehen das Schritt für Schritt an“, betont Ralph Denk.

Tour de France Zweiter Primoz Roglic als Vorbild

Tatsächlich ist Palzer, der als Skibergsteiger fünf WM-Medaillen und zehn Weltcupsiege einheimsen konnte, nicht der erste Quereinsteiger im Profiradsport. Der diesjährige Zweite der Tour de France, der Slowene Primoz Roglic, machte vor seiner Radkarriere ebenfalls auf Skiern auf sich aufmerksam: Er war 2011 bis 2013 Skispringer. Auch Denk erinnerte in der Mitteilung des Rennstalls an Roglic‘ glänzende Radkarriere, schraubte die Erwartungen an den Ramsauer Palzer aber doch herunter: „Ich will damit nicht sagen, dass Toni in zwei Jahren um den Toursieg fahren wird. Aber wir sehen bei Toni viel Potenzial.“